Mitglieder von THW und DLRG aus dem Kreis Steinfurt zu Besuch in Berlin

Jetzt schweigen sie. Und hören, wie hundsmiserabel es den Menschen hier vor über 70 Jahren ergangen ist. Eine halbe Stunde vorher im Bus war der Lautstärkepegel noch ein ganz anderer. Hier aber, im KZ Sachsenhausen vor den Toren Berlins, ist nicht der Ort für Scherze. 47 Personen aus Greven und Umgebung, die meisten von ihnen THW- und DLRG-Aktivisten, erhalten gerade Geschichtsunterricht der bedrückenderen Art. Hinterher schwärmen sie dennoch – oder gerade deswegen- von ihrem Tourguide, der "ganz fantastisch erklären" könne, und davon, dass sie an diesem Ort der Nazi-Barbarei gerade "unendlich viel gelernt" hätten. Der Besuch im KZ Sachsenhausen, er war ganz sicher einer der Höhepunkte der viertägigen politischen Bildungsfahrt nach Berlin, die das Wahlkreisbüro von Kathrin Vogler, Bundestagsabgeordnete der Linken aus Emsdetten, von 5. bis zum 8. Mai organisiert hatte.

Höhepunkte gab es aber noch eine ganze Reihe weiterer. Schwer zu sagen, was besser war: der Besuch einer Bundestagsdebatte zum Thema Fracking inklusive anschließender Diskussion mit Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) sowie Fototermin mit Kathrin Vogler an der Kuppel des Reichstags, die Besichtigung des Stasigefängnisses in Potsdam nebst späterem Bummel durch diese einmalig schöne Stadt, eine Führung durch den Bundesrat, eine fachkundig begleitete Stadtrundfahrt durch Berlin, eine Führung durch die Ausstellung "Alltag in der DDR" in der Kulturbrauerei im In-Stadtteil Prenzlauer Berg oder doch die dreistündige Schifffahrt auf dem Wannsee und seinen Nebengewässern vorbei an all den Schlössern und Villen, die das Gebiet rund um Potsdam zum Weltkulturerbe-Areal gemacht haben.

Wie gesagt, schwer zu sagen, was das Beste dieser vollgepackten vier Tage war. Fest steht aber, dass es den Teilnehmern prima gefallen hat. Kathrin Voglers Wahlkreismitarbeiter Thomas Hudalla hat sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht. Herausgekommen ist eine Bildungsfahrt, die niemanden überforderte, aber alle durchaus forderte.

Untergebracht in einem Hotel in Kurfürstendamm-Nähe, ging es morgens zeitig los. Unterwegs war die Gruppe übrigens die gesamten vier Tage mit einem nagelneuen Bus der Grevener Firma Weilke – weil der Lokführer-Streik eine Anreise mit der Bahn unmöglich machte. Ein Nachteil war das nicht, im Gegenteil: Busfahrer Helmut steuerte die Gruppe mit großer Gelassenheit auch durch den dicksten Verkehr der Bundeshauptstadt.

Nochmal zurück zum Programm: Neben dem KZ-Besuch beeindruckte auch die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam viele Reiseteilnehmer nachhaltig. Wie hier – mitten in der wundervollen Potsdamer Innenstadt – zunächst die Nationalsozialisten und später dann die Stasi ein Gefängnis der übelsten Sorte betreiben konnten und wie die Bevölkerung damals penetrant weggeschaut haben muss, das ist auch nach Jahrzehnten noch schwer begreiflich.

Die vielen Eindrücke des Tages ließen die Grevener und Emsdettener dann abends beim Bier etwas sacken. Genug Lokalitäten dafür gab es in Berlin allemal.


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